Sonntag, 26. Dezember 2010

Kaikoura und Christchurch

Geschätzte Freunde des gepflegten Blog-Lesens: Servus!
Wie schon angetönt haben wir die Nordinsel verlassen und sind mit der Fähre auf die Südinsel getukerlt. Unglaublich schöne Landschaften und Momente, die wir in einer Menge knipsender Touristen 3 Stunden lagen erleben durften.

Die Südinsel
Drüben angekommen, hiess das nächste Ziel: Kaikoura. Also los! Wir fuhren auf gleichen Strassen wie auf der Nordinsel durch eine völlig andere Natur. Zwar war es auch erbe hügelig, aber es war nicht mehr alles saftig grün, sondern plötzlich eher Richtung gelb/gold ausgetrocknet.
Die andere Landschaft der Südinsel

 
Auf dem Weg nach Kaikoura
Nach abgespulten Kilometern am Zielort angekommen, spürten wir die Hausnummer 96 an der Esplanade auf. Dort sollten wir uns nämlich ca. 10 Stunden  später (5:25 Uhr Morgens) wieder einfinden, denn dann heisst es: Schwimmen mit den Delfinen! Hausnummer gefunden, und sofort ab ins Hinterland unser Lager aufschlagen. Essen neben kurligen Groschlis (ah ge Franzl) und dann z.z. ins Bett. (wären wir am Vortag in Wellington doch nur früher ins Bett gegangen..)!
0430 TAGWACHE! Hä? Mir händ doch Ferie?? Achja stimmt, ächli plantschen mit den Delfinen war ja das Programm. Also auf, auf der Kiesstrasse vorbei am lustigen Huhn, das uns auf dem Hinweg gestern Abend rennend ein Stück begleitet hat, (hätte Kili nicht gebremst, hätten wir statt Tomatensuppe ein Hühnchen vertilgen können – dem Huhn sei’s gegönnt!) zur 96. Esplanade. 
Kaikoura
Nach den Instruktionen die Ernüchterung: natürlich haben sich wieder etliche Gummihälse eingeschlichen. Da die recht grosse Gruppe auf 3 Boote aufgeteilt wurden, bestand noch etwas Glück, kein nerviges „ja ne is klar“ und „Elke, hier rüber“ zu hören und von den versprochenen Keksen und heisser Schokolade doch noch selbst was verdrücken zu können. Und tatsächlich – wir fanden uns mit Lesben und seekranken Pärchen auf dem grössten der 3 Boote wieder – da kommt doch glatt Australien Stimmung auf, gell Zwyssig?! ;-)


So, jetzt aber Bleifuess Käptn hä. Nach kurzer Fahrt auf offenem Meer konnten wir die ersten Delfine bestaunen. Schwimmflossen an, Kappe auf, Schnorchel runter und ab geht’s. Wir durften in grossen Herden von insgesamt mehreren hundert Tieren schwimmen. 
unter Wasser...

... beim Spielen
Ein unglaubliches, unbeschreibbares Gefühl/Erlebnis. Wunderschön, diese Meerestiere! Die Bilder sprechen für sich. (Danke Oktoberfest dass du mich dazu verleitet hast, eine wasserdichte Kamera zu kaufen!)
So, und jetzt bitte alle in den Keller und die Thunfischdosen den Katzen verfüttern und nicht nachkaufen! (Für die, die es nicht wissen: in Thunfischdosen hat vielfach auch Delfinfleisch, da diese leider auch in die Fangnetze geraten). Säge Dank hä!

Nach diesem wirklich atemberaubenden Erlebnis schauten wir uns den Garten der Erinnerung an, wo Kieferknochen von Pottwalen in die Erde gerammt sind, sowie das Fyffe Haus, das Höcklein einer wohlhabenden Walfänger Familie. 
Garten der Erinnerung - mit Pottwalknochen!

Dieses Haus steht auf einem Fundament von Walrückenwirbeln! Danach fuhren wir direkt nach Christchurch. Tja und was erwartete uns da? Zämägschlagni Hüttene soweit das Auge reicht! Einige von euch haben es vielleicht in der Zeitung gelesen – wir haben es bis zu unserer Ankunft gar nöd gwüsst. Nach dem sehr heftigen Erdbeben im Sommer mit etlichen Nachbeben, hat es hier heute Morgen wieder gebebt, Stärke 4.9! Überall Polizei, Feuerwehr und Ambulanz, vieles ist abgesperrt. Nach einigem Suchen haben wir dann ein Backpackers gefunden das noch steht, etwas ausserhalb des Zentrums und ohne Hochhäuser rundrum ;-) Wir haben bis jetzt zwei kleine Nachbeben gespürt, wir sind schon auf die Nach gespannt – wir wollen ja auch etwas schlafen. Ääääh, nu nöd all meine gächi nöd! Tja, da es im Moment nicht wirklich interessant ist in dieser Stadt, werden wir Christchurch schon morgen wieder verlassen und in Richtung Milford Sounds düsen, also Wildnis pur. Dies bedeutet auch, dass wir die nächsten Tage wahrscheinlich kein Internet haben werden, somit gibt es auch keine Berichte in dieser Zeit. Äääääh, got denk scho.
Zerstörtes Christchurch
Also liebe Leute, wir lesen uns – und keine Angst, hier fällt uns höchstens ein dünnes Holzdecklein auf den Kopf, mehr nicht. Nein im Ernst jetzt, die Holzhütte hat sämtliche Beben ohne einen Kratzer überlebt, Ihr könnt also in Ruhe pfuusen.

Wellington

Salut! Wir hoffen, ihr hattet alle ein frohes Weihnachtsfest mit schönem Schnee (es hat ja bis aben geschneit hat uns das Meteo geflüstert). Herr Bosman hat zum ersten Mal Weihnachten in einem anderen Land verbracht – ohne Schnee und ohne Gschenkli. Halt Stop, ein Geschenk gab es doch. Und zwar hat uns der gmögige Petrus Windstille geschenkt - am 24gsten ab Mittag war es in Wellington plötzlich Windstill bis am nächsten Mittag. Wellington hat den Beinamen Windy-City: Praktisch das ganze Jahr ist es hier ein blöschtiger Sauchog, der Wind bläst zum Teil so fest, dass man locker im 45° Winkel gegen den Wind laufen kann, ohne nach vorne usenzukippen. So, jetzt aber erstmal der Reihe nach! Vor Wellington waren wir im Pukaha Mount Bruce National Wildlife Centre. Hier werden Neuseelands seltenste Vogelarten aufgezogen und gezeigt. Für uns blieb es beim aufziehen, denn gesehen haben wir nur 3 Vögel. Es ist gerade Brutzeit und deshalb ist von den Vögeln fast nichts zu sehen. Wir hatten etwas Glück, dass die Wärterin gerade Essen verteilt hat und so konnten wir doch noch den einen oder anderen Vogel betrachten. Das Kiwihaus (also nicht Frucht oder Menschen sondern der Vogel :-D) war wegen Umbau geschlossen, und so war der Besuch denn auch mehr oder weniger für die Katz, ausser das wir ein paar Dollar an die Aufzucht beigetragen haben und dass ich ein Foto einer Kuhherde schiessen konnte dass meinem Vater die Tränen in die Augen schiessen lässt :-D
Auf dem Weg nach Wellington
So sind wir dann diretissima nach Wellington gefahren und haben Quartier im gleichen Backpackers wie eine Mitschülerin von Kili (für die die es nicht wissen, Kili war für 12 Wochen im Sprachaufenthalt in Auckland) bezogen.
Dann ging es Schnurstracks ins National Museum, das an Form und Inhalt sämtliche Museen übertrifft, die wir bisher gesehen haben. Naja, bei Baukosten für ein Museum von 280 Mio. Dollar (!) passt da doch das eine oder andere ins Budget.
Das Nationalmuseum von Neuseeland
Das Museum ist so gross, dass man mehrere Tage dafür bräuchte, wollte man sich alles ganz genau ansehen. Wir haben uns die wichtigsten Sachen heraus gepickt – war wirklich sehr aufschlussreich! So, nach der Arbeit nun das Vergnügen.
Wellington train-station
In der Bar vom Backpackers haben wir einen Schweden kennengelernt, der allein unterwegs war. Denn haben wir gleich mitgenommen und sind danach wieder mal so richtig gsond in das Nachtleben – diesmal von Wellington - gestürzt.
[…]
Verständlicherweise musste am nächsten Tag erstmal ausgeschlafen werden.
...und von oben
Den Rest dieses Tages – 24. Dez – haben wir für eine schöne Stadtbesichtigung genutzt. Mit der Zahnradbahn auf den Hügel ufen getuckerlt, herrliche Aussicht genossen und dann durch die botanischen Gärten wieder ins Stadtzentrum aben getschalpt. Natürlich haben wir es nicht versäumt, auch die Stadt selbst zu besichtigen. Abends haben wir 3 Schwizerchäsli dann ein Restaurant aufgesucht und ein herrliches Abendessen genossen. Wenn schon kein Schnee, dann richtig essen hä!  Leider hatten sämtliche Bars um 00:00 Uhr dicht, und so war kein Feiern sondern Jassen im Backpackers angesagt, wo wir den Holländern den Molotoff-Jass beigebracht haben. Weihnachten einmal anders eben :-)
Esplanade..
Das war denn auch unser vorläufiger Aufenthalt auf der Nordinsel, am nächsten Tag ging es ab auf die Südinsel! Die Nordinsel ist wirklich extrem grün und „fruchtig“, quasi eine Schweiz im Grossformat. Es hat uns sehr, sehr gut gefallen und wir sind erbe auf die Südinsel gespannt, die soll noch schöner sein. Aber egal wo man in Neuseeland ist, ein paar Dinge ändern sich nicht: fast alle Leute sind extrem freundlich, nicht so wie zum Teil unsere Füdlibürger im schwizer Ländli. Zweitens ist Gemüse extrem Teuer, Fleisch sehr billig und man hat überall am Besten mit Vodafone NZ Empfang – wie in der Schweiz die Swisscom also :-)
Man liest sich….